Mannheim,

Heute ist der internationale „Tag des Waldes“, für den die kooperative Partnerschaft für Wälder (CPF) in diesem Jahr das Motto „Gesunde Wälder für gesunde Menschen“ ausgewählt hat. Ein Motto, das wir mit unseren ökologischen Aufwertungsmaßnahmen im Mannheimer Kollekturwald unterstützen. Denn gesunde Wälder fördern unsere mentale und körperliche Gesundheit und mildern in Zeiten des Klimawandels extreme Wetterereignisse ab.

Damit der Kollekturwald als Teil des Käfertaler Waldes in absehbarer Zukunft wieder als „leistungsfähig“ bezeichnet werden kann und wichtige Ökosystemleistungen erfüllt, werten wir seit 2021 insgesamt 96 Hektar Wald über einen Zeitraum von acht Jahren in mehreren Schritten ökologisch auf. Gegenwärtig sind weite Teile des Waldes noch durch ausgedehnte Kiefernbestände geprägt, die aufgrund der klimatischen Veränderungen durch Trockenheit und Pilzbefall gefährdet oder abgängig sind. Darüber hinaus hat sich die invasive Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) stark verbreitet und verdrängt die heimischen Baumarten und wirkt sich ungünstig auf die Biologische Vielfalt aus.

Zukünftig soll sich der Kollekturwald wieder eigenständig zu einem standortgerechten, klimastabilen sowie struktur- und artenreichen Laubmischwald weiterentwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, bearbeiten wir jährlich rund 12 Hektar. Vor wenigen Wochen haben wir nun auch den zweiten Abschnitt der Maßnahmenumsetzung für 2022/2023 abgeschlossen und ziehen ein positives Fazit.

Entnahme nicht heimischer, invasiver Neophyten und Neupflanzung von rund 10.000 heimischer Bäume

Sowohl die gezielte Entnahme invasiv wachsender Neophyten wie der Spätblühenden Traubenkirsche (von Oktober bis November 2022), als auch die Pflanzung rund 10.000 neuer Bäume (Januar und Februar 2023) verliefen nach Plan. Somit ist der Kollekturwald auf unserer Maßnahmenfläche unter anderem um etliche Traubeneichen, Hainbuchen, Winterlinden, Feldahorne, Stieleichen und Wildäpfel/-birnen reicher.

Vereinzelte Pflanzungen trockenheitsresistenter Arten

In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Mannheim haben in geringen Stückzahlen submediterrane, nicht standortheimische Arten wie Baumhaseln, Esskastanien, Schwarzkiefern und Faulbäume gepflanzt. Diese Arten sind an trocken-warme, niederschlagsarme Standorte angepasst und werden von uns als Reaktion auf die Klimaerwärmung versuchsweise auf einem geringen Flächenanteil außerhalb des FFH-Gebietes mit angepflanzt.

Totholzhaufen und sogenannte Habitatbäume dienen verschiedenen Tierarten als Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten und verbleiben gezielt im Bestand.

Mit Rücksicht auf die Naherholungsfunktion und die Vermeidung von Störungen auf wildlebende Tiere in der Brut- und Aufzuchtzeit ruhen unsere Maßnahmen nun erst einmal bis zum Herbst. Ab September 2023 ist dann der nächste Abschnitt geplant.

Autor: Julian Kiszka